ITPM.collectio5 - Fertigungslohn Nutzfahrzeuge

06.02.2024 Holger Möser

 

Seit Einführung der Spartentrennung (P/L/T) bei Partnern der Mercedes-Benz AG und der Daimler Truck AG besteht in der Werkstatt das Problem, dass der Fertigungslohn nach Sparten getrennt  gebucht werden muss.

Der Fertigungslohn sind die Kosten für die Produktivzeit der Monteure und ergibt sich i.d.R. aus den Zeitstempelungen in der Werkstatt. Da diese bei Ihren Stempelungen häufig nicht zwischen den Sparten unterscheiden, wird der Fertigungslohn auch nicht nach Sparten getrennt gebucht.

Wie man der Anforderung nach einer spartengerechten Buchung nachkommen, zeige ich anhand eines Beispiels auf Basis des Kontenrahmens MMKR auf.

 

 Ausgangslage

 In der Werkstatt wird auf Leistungslohn Nutzfahrzeuge (LKW und Trapo) gestempelt.

 

Gegeben sind die folgenden relevanten FIBU-Kostenstellen

 · 20000 (02/02) – Reparaturauftragsabwicklung

 · 220000 (22/-) – Werkstatt (ab 2024 nicht mehr gültig)

 · 222300 (2223/229) - Werkstatt TRAPO

 · 223200 (2232/223) - Werkstatt LKW

 

(In Klammern die bisherigen Identkostenstellen MBAG und DTAG.)

 

Bisher wurde der Fertigungslohn auf die Kostenstelle 22 gebucht. Dies ist ab dem Jahr 2024 bei der Datenmeldung nicht mehr zulässig, weil die Sparte nicht ausgewiesen ist. Die Kostenstelle wird bei der MBAG und DTAG abgewiesen.

 

Buchung

Aus den Stempelzeiten ergibt sich folgende Kostenbuchung, da nach wie vor nicht getrennt auf TRAPO und LKW gestempelt wird:

 

FIBU-Konto 4200100 / FIBU-Kostenstelle 22 / EUR 20.000

 

Vorschlag

  1. Um das erste Problem zu umgehen, dass 2-stelllige Hauptkostenstellen vom Hersteller abgewiesen werden, hinterlegen wir im ersten Schritt der FIBU-Kostenstelle „220000 Werkstatt“ (es kann sich bei Ihnen auch um eine andere Nummer handeln) die Ident-Kostenstelle „02-Reparaturauftragsabwicklung“.




  2. Im nächsten Schritt hinterlegen wir dem Konto 4200100 im Kontenstamm die Kostengruppe Service (sonstige markenneutrale Konten / Einzelkosten) und die entsprechenden Identkonten, auf denen später die Datenmeldung an die Hersteller in Abhängigkeit der Kostenstellen erfolgen soll.




  3. Danach legen wir eine Kostenstellenumlage an:



    In diesem Beispiel werden die Fertigungslöhne im Verhältnis 40/60 auf die Kostenstellen 222300 und 223200 verteilt.
    (Man könnte die Verteilung auch realitätsnäher und dynamisch über Kontengruppen nach der Anzahl der Arbeitswerte oder aufgeteilt nach dem Umsatzverhältnis vornehmen.)


  4. Nach dem Verarbeitungslauf ist in der Quelldatenanzeige das Ergebnis ersichtlich:




  5. Damit die Kostenstelle 22000 bzw. deren Identkostenstellen nicht in der MBAG-Datenmeldung auftauchen, legen wir folgendes Exportmapping an:

    UPDATE Zieldatenmeldung
    SET IdentVonKostenstelle = IdentAufKostenstelle
    WHERE Identkonto like '4200%';



  1. Nach dem anschließenden Meldelauf sehen wir den Erfolg in der Meldedatei.

    MBAG



DTAG

















  1. INFO: In der Ergebnisrechnung erscheinen die Fertigungslöhne nach wie vor im Bereich der Wareneinsätze.

    MBAG - Auswertung 191/192


    DTAG - Auswertung 737/738